Dienstag, 31. August 2010

Baltikum fürs Altersheim und Poland für die Vampire

Riga - Siauliai - Warschau - BERLIN

Das Baltikum war ja schon schön, aber irgendwie ist unser Reiseherz schon ein bisschen voll, die Länder sind vorallem für Freunde des Mittelalters, oder es hat schlichtweg zu viele Altersheimausflüge hier.

Das Beste am Baltikum war, dass wir in Tallinn ein paar nette Leute getroffen haben, darunter drei Frauen aus Polen. Wenn man betrachtet, dass sie über dreissig sind und gerne blinde Kuh spielen, ist nett zwar definitiv das falsche Adjektiv. Nett war aber ihre Einladung zu ihnen nach Warschau, der wir selbstverständlichkeit gefolgt sind mit dem Wissen das wir das "komischte" von Polen schon kennen... hätsch gärn :


Am ersten Abend haben wir Warschauer getroffen die meinen sie seien Werwölfe und Vampire (so sahen sie auch aus!), sie wollten uns auch gleich ihr mit einem Fluch belegeten Geisterhaus zeigen, da hatten wir schon ein bisschen Schiss und sind weiters in die nächste Bar (von welchen es hier viele und absolut coole hat).

Am naechsten Tag flanierten wir durch die Altstadt, schon beim ersten Platz haben sich Leute auf einem Truck versammelt um zu Michael Jacksons "Thriller" zu tanzen. Nichts gegen die Streetparade, aber in Warschau gibts richtige Freaks die auch nicht tanzen können an einem stinknormalen Sonntagmittag.

Tiefer in den Stadtgassen treffen wir dann auf Leute die mit übergestülpten Plastiksäcken herumirren, bevor eine weitere Person sie vom von den Säcken befreit. Eine Nonne erklärt uns dann das dies Jesus sei und ihnen hilft und schon bald beginnt die Anwesenschaft lauthals den Lord zu praisen.

Fuer polnische Frauen sind Beziehungen zu weit jüngeren Männern ziemlich in, Gleichaltrige seien doch alle langweilig und alt. Also Jungs, wer auf ältere Frauen steht soll schleunigst nach Polen gehen ;-)

Apropo Alter, am 18 Geburtstag gibts fuer das Glückskind von jedem 18 Hiebe, mit dem Gurt, und zwar richtig, nettes Geschenk

Alle diese lustigen Tatsachen haben auch eine weniger lustige mögliche Ursache. Polen hat in und nach dem Weltkrieg einen Grossteil seiner Künstler, Intelektuellen und Politiker verloren und gerade vor kurzem sind bei einem Flugzeugabsturz fast der ganze Kopf des Landes umgekommen... Die Reproduktion aus den Hinterbliebenen besteht also zum grössten Teil aus Dummbatzen (so erklärt woren von Polen).

Um noch beim Thema Flugzeugabsturz zu bleiben: In Warschau vor dem Präsidentenpalast haben sie ein Holzkreuz aufgestellt. Als man dieses auf einen Friendhof umzügeln wollte, hat sich sofort eine Schar "Kreuzbeschützer" zusammengesammelt, die nun Tag und Nacht das Kreuz vor dem Abtransport beschützen, naja Winter kommt und dann werden die dann wohl auch mal abwandern.

Naja, wir habens überlebt und sind sicher in Berlin angekommen. Die letzten fünf Tage verbringen wir nun hier und setzen unsere Füsse dann schliesslich am 6. September am Abend in Basel wieder auf schweizer Boden! Jupii!

Mittwoch, 25. August 2010

Russland, Russland , Russland ist ein schönes Land...

Irkutsk - Kirov - Nizhny Novgorod - Moscow - St. Petersburg - Tallinn - Pärnu (Juhui ö,ü,ä ist zurück:-)) - Riga

So endlich wieder in Europa! Da wollen wir aber noch ein paar Impressionen über dieses "Mayosalat - Autoraser - Trockenfisch - Banyas - schönen Frauen mit 10cm Stögelischue und hässlichen Männern - Leninmumie" Land loswerden.

Über die Zugfahrten wurdet ihr schon aufgeklärt, aber das Land hat natürlich auch noch andere Dinge zu bieten.

Am Lake Baikal durften wir eine traditionelle Banya (Sauna) testen. Obwhol die Elektrizität ausgeganen ist und wir somit weder kaltes Wasser zum abspühlen noch Licht in der Sauna hatten wars super. Die Russen haben da ihren eigenen Badespass erfunden. Sie nehmen einen Bündel Birkenästchen in die Saune und schlagen einander mit diesen dann ab, was zur Anregung der Blutzirkulation taugen sollte. Zudem trägt man in ihrer Sauna Kappen, man will ja nicht, dass die Haar in der Trockenheit spröde werden. Über die heissen Steine wird gelegentlich auch Bier als Wasserersatz gegossen, das hier ist ja schliesslich auch Russland.

Die Dörfer sind auch dominiert von holzigen Bruchbuden die ihre besseren Zeiten auch schon länst hinter sich gelassen haben und überall kann man Omul kaufen, ein getrockneter/geräuchter Fisch (Sam hat auch gleich mehrere von diesen verputzt).

Die Städte sind eine ganz andere Geschichte. Die Luft war noch immer schlecht wegen den Waldbränden (für die Russen kein Problem, schliesslich wurde ihnen auch gesagt, dass man einfach ein bisschen mehr Gemüse essen und das Gesicht mehr waschen soll und dann sei der Rauch überhaupt nicht mehr schädlich...). Schädlicher sind wohl ehre die Schuhe der Russinnen. Alles unter 10 cm Absatz ist kein richtiger Schuh! Aber das soll ihr Problem sein. Ein Problem für alle stellen eher die Raser her. Wer in Russland doppelt so schnell wie erlaubt fährt bezahlt etwa 100.- . Daher überrascht es uns auch nicht, dass es anscheinend am helllichten Tag Strassenrennen gibt und man nicht selten irgend ein Auto/Töff mit 100km/h durch die Innenstadt rasen sieht.
 
Das Essen hier ist wie die Russen selbst. Es sieht  nicht einladend aus, aber wenn man es ein bisschen kennt ist es tip top:-) 

Und der Lenin sieht auch noch munter aus, auch wenn sein Mausoleum eher wie eine Gruselkammer ist und man für 2 min Lenin 1h anstehen muss.
Auch noch am "Leben" ist Victor Tsoi, der Curt Cobain der Russen. An seinem 20 Todesjahrestag haben sich etliche Leute zu seiner Ehre betrunken, ihm Blumen, Bier und Zigis geopfert und ein Strassenfest veranstaltet. (Und nicht zu vergessen sind die Penner die wie Sand am Meer auf der Strasse liegen, nicht nur an diesem Fest. Die russische Regierung ist immer froh wenn der Winter kommt, dann erfrieren naemlich die Meisten und ihr Problem mit dem Obdachlosen ist auch gleich geklaert...).
Geopfert wird auch fuer Stalin: Obwohl die Russen offiziell auf Lenin stolz sind, hat Stalin immer noch am meisten Blumen auf seinem Grab...

Die Gebaude in Russland sind alle aehnlich: Sie sehen aus wie aus Walt Disney Filmen. Alles in Pastelltoenen angefaerbt und die Gaerten peindlich genau gestutzt. Die Metrostationen sind kleine Palaeste welche man aber eigentlich nicht fotografieren duerfte, da sie auch irgendwelche "Atomschutzgaenge" sind.
 


P.s: Der neuste Modehit aus Russland für Männe im kommenden Sommer: Netzlishirts!!

...und ganz viele weiter Fotos in der Fotogallerie!


Donnerstag, 12. August 2010

Transiboring Railway

Eine Fahrt auf der transibirischen Eisenbahn soll eines der schönsten Abenteuer sein - Falls diese Reise auf deiner "to do" Liste steht, schnellstens streichen. Wenn ähnliche Schönmalereien in irgendeinem deiner Reisebücher oder anderen Schunken vorhanden, rausreissen oder auch gleich streichen und am Besten noch dazuschreiben was der Sämi so meint, nicht dass der Nächste und Uebernächste den Irrglauben weiterpflegt : 

Tagelang fahre ich an nichts anderem als Birken vorbei, im Wagon ist es sauheiss, Langeweile innen und aussen. Mein Blick schweift durch die Abteile auf der Suche nach einer hübschen Svetlana, Pech gehabt, abgesehen von ein paar Kindern die in die Hosen machen ist die jüngste Russin im Zug etwa 60. Aufstehen harzt mächtig, denn meine Kleider kleben am Körper mein Körper am Sitz. Ich könnte auch gleich ins Abteil machen, mein verwesender Nachbar Vladimir würde den Geschmack sowieso überstinken. Die Zugbegleiterin schaut so nett drein, ich denke für ihre Dates verabredete sie sich jeweils auf dem Friedhof. Dimitri, der andere Nachbar könnte locker mit jeder Rodungsfirma konkurrenzieren, ganze (hoffentlich Birken-) Wälder schnarcht er weg. Und wenn ich mal ein Auge zugebracht habe, setzt sich irgend ein fettleibiger Piotr an mein Bettende und beginnt genüsslich an einer Wurst zu kauen, die ich nichteinmal meinem Hund auftischen würde...

  

Alles nur Stuss, war cool :)

Dienstag, 3. August 2010

Vier Mongos unterwegs in Mongolien

So wir sind gerade zurueck von einem 5-taegigen Mongolientrip. Aber alles von Anfang an. Wir, das sind unser Guide Gatov aka Buddha, Fahrer Baghi aka Ichpflegemeinautoinjederfreiensekunde, Landsmann Manuel, und der deutschkasache Wasilji.  

Am ersten Tag besuchten wir die einzig noch wildlebenden Pferede der Welt im Hustai National Park, leider waren sie halb so wild und die Riesenkaefer im Gras sowieso viel interessanter...

 
...spaeter gings mit den Dorfjungs in die Semiwueste zum Kamelreiten, erste grobe Schaendung unserer Arschbacken...




...muede vom erlebnisreichen Tag fielen wir in einen tiefen gesunden Schlaf im Nomandenzelt unter mongolischem Sternenehimmel...
Am zweiten Tag gings an lebendigen und toten Pferden, so auch an Geiern vorbei tiefer ins Orchon Valley...

...unser Guide Buddha liebte es seinem Plan zu folgen, deshalb entschieden wir uns ganz spontan ein ungeplantes Festival zu besuchen. Also das Pferderennen geht 20 km ohne Sattel, die Pferde sind zwischen 1 und 4 Jahre alt, die Reiter zwischen 4 und maximal 8 Jahren, wie unfair...

...einen religiosesn Steinhaufen umliefen wir dreimal fuer unser weiteres Reiseglueck, und bereicherten ihn pro Runde mit einem Stein, als weitere Opfergaben zaehlen leere Vodkaflaschen, Ziggistuemmel, Geld, usw.









Am dritten Tag waren wir dran mit Pferdereiten, zweites Kapitel unserer Arschbacken Leidensgeschichte...



...diesmal wurden wir von einer netten Familie mit ganz vielen Kindern und nettem Spielball (wieso nicht in der Mongolei Mobilparter wecheseln) ...


...in wunderschoener Umgebung in einer Yurte beherbergt...

...obwohl es nicht geplant war, hat unser Guide Buddha erlaubt ein Feuer zu machen, es war ja schliesslich 1. August...

Am vierten Tag musste sich unser Fahrer als erstes mal rasieren...

...dann gings los, eine weitere Runde Popoplagen...

...diesmal in absoluter Top 5 of Silkroad2010 Landschaft..

Am fuenften und letzten Tag machten wir uns auf den Heimweg, es windete so stark, dass Buddha im Kofferraum kochen musste...


... nach langem Draengen durften wir einen weitere ungeplanten Abstecher machen, naemlich in den Yurten Distrikt mitten in der Millionenstadt Ulanbator...